Donnerstag, 6. März 2025 · Alter Bauhof
Um 20:15 Uhr · Alter Bauhof · Rodlstraße 19 · Ottensheim
Das wundervoll gemischte Quartett schüttet aus vier Himmelsrichtungen Öl ins Feuer der Band, die Reduktion erhält den gleichen Stellenwert wie der Exzess, die Kontrolle wie ihr Verlust. THE ELKS – ein einzigartiges Klangerlebis: Experimentale Musik aus Wien und Berlin performed über die Ottosonics Anlage. Als zweiten Akt das GiS ORCHESTRA, geleitet von Gigi GRATT, immer neu, immer überraschend, immer anders, immer in Bewegung. Eine Kooperation von Kv KomA und OTTOSONiCS — Schauts vorbei!
THE ELKS
Liz Allbee Trompete
Kai Fagaschinski Klarinette
Billy Roisz E-Bass, Elektronik, Cymbal
Marta Zapparoli Tonbandmaschine, Kassetten
THE ELKS wurde 2014 von Musiker*innen aus der freien Improvisations- und Noise-Szene Berlins und Wiens gegründet. Die geografisch inspirierten Stücke, wie Nickelsdorf oder Geneva, sind lebendige elektroakustische Erzählungen mit einem Hauch von Psychedelik, geprägt von einer wohlbalancierten und fast analytischen Klangstruktur. Die Musik entfaltet sich in traumähnlichen Collagen, bei denen selbst kleinste klangliche Regungen zu zentralem Material werden.
freiStil magazine: In Berlin lernen sich die Leute kennen, das Gleiche gilt offenbar auch für Elche. Hier treffen wir auch auf den seltenen Fall des zweiten Releases, der schon vor der ersten Platte die Öffentlichkeit betritt. Kassettenschnellschuss. Apropos: Gleich zu Beginn vermeint man den Elch zu hören, es gibt etwas Geschrei unter den Jägerinnen, nach kurzer Diskussion erfolgt der Rückzug ins Unterholz. Die nächsten Schritte überlegen, lautet die Haus- bzw. Waldaufgabe. Das wundervoll gemischte Quartett schüttet aus vier Himmelsrichtungen Öl ins Feuer der Band, die Reduktion erhält den gleichen Stellenwert wie der Exzess, die Kontrolle wie ihr Verlust. Zwei Live-Aufnahmen haben The Elks für diese abenteuerliche Cassette verwendet, eine von den Nickelsdorfer Konfrontationen, eine aus dem Genfer Cave12. Und wer die offizielle erste Platte (auf Mikroton, Russland) nicht erwarten können will, kann sich an diesem Appetizer das Mütchen kühlen. Picobello!
by felix in June 2017
GiS ORCHESTRA
Das GIS Orchestra (Go for Improvised Sounds) arbeitet mit dem Prinzip der dirigierten Improvisation. Eine Reihe vorab vereinbarter Signale koordinieren das Zusammenspiel einer rund 20-köpfigen Besetzung. Die jeweils dirigierende Person ist gleichsam die Architektin des musikalischen Prozesses, sie entwirft den Grundriss, während die MusikerInnen die definierten Spielräume nach freiem Ermessen gestalten. Auf diese Weise lassen sich – auch in einer solchen Großformation – individuelle Spontanität und konturiertes Klangerlebnis miteinander verbinden und wechselseitig befeuern. Die Beteiligten kommen – geographisch betrachtet – vor allem aus den Großräumen Wels und Linz und – musikalisch betrachtet – aus den unterschiedlichsten Kontexten, Spieltraditionen und Genres. Das Ergebnis des Zusammenspiels bleibt stets unvorhersehbar. Wo sich Noiserock, experimentelle Elektronik und Free Jazz ›Gute Nacht‹ sagen, schlägt das GIS Orchestra nochmal auf den Wecker. Bald verträumt, bald mit voller Wucht.Die laufende Organisation des Orchesters obliegt Gigi Gratt (z.B. Tumido, NI, Braaz), der das Projekt – gemeinsam mit dem Welser Kulturverein Waschaecht – 2013 ins Leben gerufen hat. Überwiegend ist es auch Gratt, der in die Rolle des Dirigenten schlüpft. Anderen Orchestermitglieder steht es allerdings ebenfalls frei, Stücke anzuleiten. Darüber hinaus werden immer wieder GastdirigentInnen geladen, bis dato etwa Elisabeth Harnik, Christof Kurzmann, Cordula Bösze, Judith Unterpertinger, George Cremaschi, Annette Giesriegl und Michael Fischer. Das GIS Orchestra wurde 2014 mit dem KUPF-Innovationspreis ausgezeichnet.